"Und ruheten nimmer" - das ist das Motto der Stiegelmars, die bereits in der zweiten Generation zu den kreativsten Winzern des Landes zählen. Vater Georg ("Schurl") hatte seinerzeit Clairett- und Strohwein wiedererfunden. Diesmal gibt's wiederum was Neues, aber davon später. 16 Weine setzte uns Axel Stiegelmar vor.

Wir beginnen mit dem saftig-jugendfrischen Rosé. Die Mittelstufe heißt "Selection" und bringt in Weiß einen extrem sortentypischen, fast vorlauten Sauvignon und einen ungemein feinen, noblen, ziselierten Muskat Ottonel. Die roten Selectionen stammen aus 2006: ein kirschig-muskatiger Zweigelt, ein noch jugendlicher, aber mit viel Potenzial ausgestatteter Blaufränkisch, ein klassischer, sortentypischer Pinot Noir (der meistverkaufte Wein des Hauses) und ein fast noch besserer, wunderschön fruchtglänzender St. Laurent.

Zwischen "Selection" und "Reserve" tummelt sich noch eine ganze Menge von Produkten: ein herrlich eleganter, dabei stoffiger Rosé-Sekt, ein Saftabzug vom St. Laurent 2006, der Chardonnay Altenberg aus dem großen Holzfass mit Stoff und sehr viel Zukunftsperspektiven; der Pinot Gris vom väterlichen Hobbyweingut am Plattensee, der trotz 13 % Alkohol hochelegant einherschreitet, und schließlich der rote Wolfsjäger-Blend vom Leithaberg, feinfruchtig mineralisch und mit guter Textur ausgestattet.
Die 2005er Reserven begeistern: der Pinot Noir, rund und mit herrlich geschmeidiger Sortenfrucht, der brillante St. Laurent mit wunderbar entspannter Hochqualität, quasi "Selection" zum Quadrat, und der Ina'mera mit klassischem Dunkelfruchtglanz und einer Anmutung, die tatsächlich an Bordeaux erinnert.

Ganz neu ist der TRICATA, ein Rotwein nach dem Muster des Szforzato aus Valtellina, so quasi eine Art trockener Strohwein, den man seine 16 % nicht anmerkt, er schmeckt nach reifen Beeren mit einem feinen Schokohauch - ein begnadeter Klassiker.

Echten Strohwein gibt's auch: der hellrote Merlot erfreut mit schönem Stoff und feiner Süßebalance. (Michael Pronay)

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