Passivlager
Passivlager

Auf JURIS arbeiten wir mit zwei grundlegenden Systemen: Schwerkraft und Passivenergie.

Schwerkraft: Die Trauben, die Maische, der Most und der Wein verlieren durch unsachgemäßen, maschinellen Transport viel von ihrer bereits erlangten Reife. Über vier Verarbeitungsebenen wird der Wein von der Traube bis in die Flasche mittels natürlicher Schwerkraft transportiert. Dadurch reduziert sich der Pumpaufwand um 50 – 70 %.

Das Ziel:

  • weniger Trubstoffe
  • stabilere Farbe
  • feinere, runde Tannine
  • Vermeiden des Füllschocks, da der Wein von selbst ohne Druck in die Flasche läuft.

Passivenergie: Unser Weinlager ist nach einem Prinzip des Wärmehaushaltes so berechnet worden , daß wir während des Jahres ob Sommer oder Winter keine herkömmliche oder alternative Energie zuführen müssen. Die Temperaturen schwanken im Sommer von max. 17 Grad Celsius und im Winter von min. 8 Grad Celsius. Die Wärme des Sommers wird im Raumklima gespeichert und hält die Temperaturen bis auf 8 Grad in den Winter hinein.

Für Tageslicht ist durch eine schmale Oberlichte gesorgt, die durch ein breites Vordach vor Sonneneinstrahlung geschützt ist. Ein angenehmes Raum- und Arbeitsklima im Lager- und Arbeitsbereich wird für Mensch und Wein geschaffen.

Das Energiekonzept wurde gemeinsam mit der Bauconsulting Andreas Lang GmbH und einem Vorarlberger Klimatechnikbüro Drexel & Weiss entwickelt.

Jede Flasche unseres Weines verlässt das Weingut erst nach 1 bis 3 Jahren und optimal gereift. Oft entfaltet sich der ganze Charakter eines Weines ab 3 bis 5 Jahren.

Die Trendsetter in Passivenergie

Die Weine des burgenländischen Edelwinzers "Stiegelmar" sind mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Dass zu einem erfolgreichen Weinproduzenten auch eine standesgemäße Lager- und Verkostungshalle, praktisch als Aushängeschild der Philosophie des Hauses, dazugehört, ist selbstverständlich. Geradlinig und ohne Schnörkel, wie auch die Weine selbst, präsentiert sich das Gebäude den Besuchern.

Das gesamte Gebäude wurde in 3 Bauabschnitten errichtet. Im dritten Abschnitt wurde die Weinlagerhalle nach dem "Schwerkraftprinzip" zugebaut - das bedeutet, es wird von oben nach unten gearbeitet. Die Lagerhalle besteht aus 3 Ebenen - nämlich Keller-, Erd- und Obergeschoss. Wobei es im Kellergeschoss schon bestehende Gewölbe, aber auch Neubauteile gibt. Das Kellergeschoss dient vorwiegend als Lagerfläche und bietet durch dessen Verbindung mit dem bestehenden Keller ein ca. 100 m langes Kellergeschoss im gesamten Gebäude.

Im Erdgeschoss befinden sich Sozialräume für die Mitarbeiter, unterschiedlich große Lagerräume mit verschiedenen Raumhöhen, ebenso ein Pressraum und ein Labor. Auch dieses Geschoss ist mit dem bestehenden Gebäude verbunden und bietet ein durchgehende, mit dem Stapler befahrbare Ebene. Im Obergeschoss gibt es einen Tank-und einen Lagerraum. Die unterschiedlich großen Lagerräume bieten eine Lagerung der Weine sowohl in großen als auch in kleinen Gebinden.

Die Nachhaltigkeit des Bauens

Bei der Errichtung des Gebaudes wurden neben ökonomischen auch ökologische Aspekte des Bauens berücksichtigt. Die Halle wurde als Stahlkonstruktion mit Sandwichpaneelen ausgeführt und mit einer vorgehängten Holzfassade verkleidet. Diese Ausführung wurde vor allem deswegen gewählt, um schneller und kostengünstiger zu bauen und trotzdem archtektonische Aspekte in das Projekt einfließen zu lassen.
Weiters wurde das Know-How aus der Passivhaustechnologie auf das Nutzgebäude übertragen und mit den entsprechenen Planern die Masse des Bodens mit einkalkuliert und eine "dynamische Gebäude- und Anlagensimulation" durchgeführt. Ziel war es in der Lagerhalle verschiedene Klimazonen zu erreichen, um zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten unterschiedliche Weine lagen zu können. Abei sollte eine Temperatur von 8 - 10 Grad über das gesamte Jahr erreicht werden.

Um dies im gesamten Gebäude zu ermöglichen wurden zwischen den Zonen große Flügeltüren eingeplant, um eine Überwärmung bzw. Unterkühlun von einzelnen Räumen zu vermeiden.

Die Simulation wurde mit einer angenommenen Löftungsanlage durchgführt, auf welche bei der Ausführung vorerst verzichtet wurde. Nach nunmehr fast vierjährigem Betrieb hat sich herausgestellt, dass durch die hohe Gebäudequalität der Ausrührung das Gebäuce auch ohne Lüftungs- und Klimaanlage funktioniert.

 

 

Presseartikel

10/08  D&H  "JURIS Passivenergielager" (pdf 2,1 MB)
04/04  ÖGZ  "Aktives Weingut, passives Weinlager" (pdf 586 KB)
09/04  WIA  "JURIS Passivenergielager"  (pdf  2,2 MB)


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